*** Erstes Update 15. Juli 2024: Der Artikel ist seit 11 Tagen online. Im Großen und Ganzen bin ich selbst sehr im Reinen mit dem Artikel, trotz der so schwierigen und komplexen Thematik. Ich ihn Artikel einigen engen Freunden und Familienmitgliedern geschickt. Die Rückmeldung war größtenteils sehr positiv. Ein sehr schönes Feedback war, dass mein Wesen in dem Artikel zu spüren ist. Genau darum ging es mir. Aber es kam auch inhaltliche Kritik bzw. sind Missverständnisse entstanden. Da ich die Missverständnisse an sich als wertvoll betrachte, werde ich den Text nicht “heimlich” verändern, sondern ihn so lassen, wie er ist und meine Ergänzungen hinzufügen und deutlich also solche markieren. ***
Warum es mir unmöglich scheint
Ich bin Jahrgang 1990.
Ein Kind der Neuzeit.
Teil der letzten Generation, die in ihren Kinderjahren von der Digital-Lawine verschont geblieben ist. Es gab bei uns zwar Fernsehen, Kino und Videospiele, aber keine Handys. Und kein Internet!
In dieser Zeit war mein Bezug zum Deutschen, dass der damals amtierende Bundeskanzler Gerhard Schröder in Hannover (meiner Heimatstadt) wohnte und ich hin und wieder an seinem (ehemaligen?) Privathaus mit dem Bus vorbeigefahren bin.
Bei den Fußball-Weltmeisterschaften 1998 und 2002 habe ich das Wort „Deutschland“ immer wieder gehört. Aber eben nur in Verbindung mit dem Fußballteam. Das einen Ball kickt. Im Fernsehen. Die Spieler haben deutsche Namen. Und die deutschen Fans freuen sich über einen Sieg und ärgern sich bei einer Niederlage.
So weit, so gut. Von einer tiefgehenden Beziehung zu meinem Heimatland kann man aber (noch) nicht sprechen. Doch ich war ja auch ernst ein Kind …
War das vor 100 Jahren genauso?
Hatte ein, sagen wir, 12-jähriger Junge im Jahre 1902 auch kaum Verbindung zu seinem Vaterland? Zu seiner Heimat?
Die Frage ist nicht suggestiv gemeint. Ich frage mich das ernsthaft.
Ich glaube, dass der Junge, wenn auch nur unbewusst, einen viel stärkeren Bezug zu Deutschland hatte. Vielleicht sogar eine wachsende Liebe, welche den eigenen Boden als etwas Schützenswertes erachtet.
Vielleicht romantisiere ich die Vergangenheit an dieser Stelle.
Aber vielleicht eben auch nicht …
Ich erinnere mich an ein autobiografisches Buch, in dem der Autor beschreibt, wie er es 1914 als Jugendlicher kaum abwarten konnte, endlich alt genug zu sein, um an die Front zu dürfen. Ich erwähne das hier nicht aus moralischen Motiven, sondern um den krassen Kontrast zwischen damals und heute zu illustrieren.
[Update #1: Diese Stelle wurde von einer Leserin als Pro-Krieg bzw. kriegsverherrlichend empfunden. Das ist von mir in keinerweise so gemeint. Ich bin nicht Pro-Krieg. Es ging mir hier einzig und allein darum, den Kontrast von damals und heute zu illustrieren.]
Zurück in meine Jugend: Eine „wachsende Liebe“ war bei mir nicht zu erkennen. Aber auch (noch!) keine Scham!
Irgendwas stimmt mit Deutschland nicht
Im Alter zwischen etwa 13 und 16 erfuhr ich in der Schule etwas über Deutschland:
- Gemeinschaftskunde: Wie die Wahlen und wie der Bundestag funktioniert
- Geschichte: 30-jähriger Krieg und Zweiter Weltkrieg
Vielleicht war da auch noch mehr. Vielleicht wurde mir auch irgendwas über den Ersten Weltkrieg versucht einzutrichtern. In meinem Hirn hängen geblieben, ist offensichtlich nichts.
Ich weiß vor allem noch, wie langweilig ich das alles fand. Zu versuchen die Struktur des Bundestages zu verstehen, war wohl, bei Gott, das Langweiligste, was meinem jungen Geist vorgesetzt werden konnte.
Der Begriff „Nazi“ und den Namen „Hitler“ kannten wir Jugendliche natürlich alle. Wort und Name fanden bei uns Verwendung, als dahin geschleuderte Beleidigungen oder in Form von obszönen Witzen.
Mir scheint, dass sich in mir, während diesem Lebensabschnitt, zwar langsam und schwach, aber eben doch fest, die Assoziation zwischen Deutschland und dem Bösen bildete.
Von Liebe keine Spur.
Im anti-deutschen Dunstkreis
Mir war in den 2 Jahren vor und nach meiner Volljährigkeit nicht bewusst, dass ich mich in eindeutig linken Kreisen bewegte.
(Ich glaube zwar, dass Menschen in politische Lager zu sortieren, in erster Linie zu Spaltung führt, sehe allerdings gleichzeitig den Nutzen darin, wenn es darum geht, ein Bild in groben Zügen zu malen.)
Ich würde selbst mich in dieser Zeit als a-politisch bezeichnen. Ich hatte keine Ahnung und kein Interesse … und war mir dessen nicht mal bewusst.
Dennoch ließen mich einige dieser Erfahrungen, wahrscheinlich, nicht unbeeinflusst:
- Ich ging in Punker-„Schuppen“ auf Punkkonzerte und tanzte dort Pogo
- Ich empfand „echte Punks“ als einschüchternd und cool
- Ich hörte wie Oi-Punks voller Stolz den normalen Punks gegenüber proklamierten, dass sie ja wohl diejenigen seien, die sich auf den Nazi-Demos mit den Rechten prügeln
- Ich mied tunlichst alle Lokalitäten, an denen angeblich „Nazis abhängen“
- Ich kannte ein paar Jungs aus der Antifa vom Sehen und fand sie mit ihren Aufnähern und schwarzen Klamotten cool
- Ich las oft „good night, white pride” auf Jacken von Punks und Antifa
- Ich sah viele, viele, viele durchgestrichene Hakenkreuze und las Slogans wie „Nazi scum, fuck off“
Wer in diesen Kreisen positiv von Deutschland sprach, war ein Nazi und ein Fascho. Punkt aus.
Ich verstand das alles nicht. Ich habe es so hingenommen. War weder dafür, noch dagegen. Und war, wenn überhaupt, kurzweilig von der Leidenschaft der Punks, Antifas und Co beeindruckt.
Von meinem linken Freundeskreis trennte ich mich mit Anfang 20. Nicht aus politischen Gründen (oder vielleicht doch?).
Bis auf eine kurze Begeisterungswelle für die junge Piratenpartei im Jahre 2012, schlief ich meinen politischen Winterschlaf ungestört weiter.
Der Mauerfall
Eine Anomalie gab es dann doch: Fernsehbeiträge zum Mauerfall.
Aus mir rational unerfindlichen Gründen, haben mich schon im Teenager-Alter die Mauerfall-Dokus zu Tränen gerührt. Trotz meiner politischen und geschichtlichen Ahnungslosigkeit. Obendrein war ich ja noch nicht mal geboren war, als die Mauer fiel – geschweige denn, als sie errichtet wurde!
Die Bilder haben mich dennoch ins Herz getroffen.
Die Menschen, die Deutschen (!), zu sehen, wie sie sich unaufhaltsam den Weg zur und über die Grenze machten, hat ein schlummerndes Empfinden in mir geweckt. Zwar nur für kurze Momente, aber eben doch eindeutig.
Ich bin mir sicher, dass ich anders fühlen würde, wäre der Mauerfall in einem anderen Land passiert; wäre dieses Wunder einem anderen Volk widerfahren!
Also irgendwas ist da in mir. Etwas, das sich ganz spezifisch mit meinem Land und meinen Landsleuten verbunden fühlt. Aber was genau ist das denn bloß?
Politisches Erwachen
Die letzte anekdotische Station bringt mich in das Jahr 2016 – ich bin also 26 Jahre alt.
Meine Mutter, die sich bereits viele Jahre mit Politik beschäftigt hatte, legte mir damals ein paar Männer auf YouTube nahe.
Konservative.
Um Gottes Willen!
Solche, die von meinen coolen Punks von damals im Nu als Nazis und Faschos beschimpft worden wären.
Rechte!
(Ich skizziere, wie vorhin, in groben Zügen.)
Ahnungslos, und mit häufigen Magenbeschwerden, hörte ich zu.
Und hörte zu.
Und hörte weiter zu.
Ich wusste erst gar nicht, warum.
Wodurch entstand dieser Sog? Es gibt doch bei weitem angenehmere Themen als Massenmigration, Geburtenraten und gesellschaftliche Entwicklungen.
Warum will ich auf einmal wissen, wie es um mein Land steht?
Die Antwort kann ich erst heute erkennen:
Weil ich den Bezug zu meinem ganz persönlichen Leben erkennen konnte. Mein Lebensweg ist geprägt von meiner Beziehung zu meinem Vaterland. Und vielleicht noch mehr geprägt von der kollektiven Beziehung meiner Landsleute zu unserer Heimat.
Und warum die Magenbeschwerden? Weil sämtliche Themen entgegen des progressiven Mainstreams liefen. Und ebenso entgegen aller Meinungen von Freunden und Bekannten, die bis dahin in meinem Leben waren.
Ein Haufen Tabus lag vor mir.
Ich rang mit einem Denkverbot nach dem anderen.
Einige davon waren: Deutsche Geschichte, das Deutsche an sich und deutscher Patriotismus.
Disclaimer
Mein erklärtes Ziel beim Schreiben dieses Artikels ist es, dass Menschen jeglicher politischer Gesinnung ihn lesen und verdauen können. Gleichzeitig werde ich in meinen Schilderungen wahrhaftig bleiben.
Ich schreibe das an dieser Stelle, weil mir scheint, dass meine Ausführungen spätestens in den nächsten Abschnitten auf den ein oder anderen Leser sehr befremdlich und konfrontativ wirken können.
Es ist für mich vollkommen in Ordnung, wenn wir uns darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind.
Auch möchte ich meinen Wissenstand und meine Einstellung zu (dokumentierter) Geschichte hier offenlegen:
- Ich gehe davon aus, dass ich ein grobes Verständnis der Veränderung der Welt, insbesondere derer Europas, der letzten 250 Jahre habe.
- Ich bin kaum in der Lage mir geschichtliche Details (Namen, genaue Daten) zu merken. Mich interessiert immer das Prinzip hinter den Geschehnissen. Also das große Ganze.
- Ich habe u.a. einige Dutzend Bücher gelesen, die in autobiographischer oder „romanisierter“ Form von wahren geschichtlichen Begebenheiten erzählen. Dadurch habe ich ein Gefühl für die Zeiten vor z.B. 100 oder 200 Jahren bekommen
- Ich glaube, dass enorm viel an dem Satz dran ist, dass „die Gewinner die Geschichte schreiben“.
Die Scham der Deutschen
Welches Volk der Erde hat das schlechteste Bild von Deutschland?
Die Deutschen.
Welches Volk schämt sich seiner Selbst und seiner Geschichte am meisten?
Die Deutschen.
Ein Beispiel: Der Einzige, der sich an dem Rückgang der Geburtenrate der Deutschen seit den 1970er Jahren etwas Positives abgewinnen kann, ist ein Deutscher.
Ist doch toll, dass Deutschland nicht mehr nur von Deutschen bevölkert wird. Wir sind jetzt nicht mehr gegen alle, wir sind für alle.
Multikulti. Das neue Dogma – ach wie schön.
(Nur wehe, du hinterfragst das, dann wartet schon die Nazikeule auf dich! Frei nach dem Motto: „Anti-Faschismus wird der neue Faschismus.“)
Schlaue Leute freuen sich darüber, dass die Gesellschaft diveeeeeeeeeeerser wird, weil wir uns, so wird gehofft, dadurch maximal von unserer dunklen Vergangenheit abgrenzen. Wir sind jetzt einfach das liebste und gastfreundlichste Völkchen der Welt – ach wie schön.
Vollkommen inkompatible Kulturen leben auf engstem Raum nebeneinander? Mach dir keinen Kopp, wir kriegen das schon alles integriert – da kann praktisch gar nix schiefgehen!
(Mir geht es übrigens nicht darum zu sagen, dass hier irgendein Mensch oder Volk falsch sei. Mein Punkt ist schlichtweg, dass ich Deutschlands „jeder ist willkommen“-Mentalität als Unfug ansehe, weil Kulturen nicht „auf doof“ gemischt werden können. Ich finde es total legitim, dass Menschen in ein anderes Land ziehen. Ob Deutsche nach sonst wo, oder Ausländer nach Deutschland. Aber nur dann, wenn es mich mit Herz und Seele in dieses spezifische Land zieht und ich bereit bin, mich in die dortige Kultur bestmöglich einzufügen.)
Wie man die Entwicklung beurteilt, ist eigentlich egal: Der Ausländeranteil in Deutschland wächst. Und die Deutschen bekommen so wenig Kinder, dass sie selbst stetig weniger werden.
Und viele finden das voll okay.
Das ist doch einfach … merkwürdig. Oder nicht?
Nicht nur merkwürdig, es ist un-natürlich. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Wir nehmen unser eigenes Aussterben hin und begrüßen es zum Teil sogar. Kein anderes Lebewesen würde (oder könnte!) sich selbst zu Tode schämen.
Außer wir Menschen. In diesem Fall wir Deutschen.
Warum wir uns mehr als alle andere schämen
Ich bin der festen Überzeugung, dass viele Völker im Laufe der Geschichte unvorstellbare Grausamkeiten verübt haben. War Hitler so viel schlimmer als Napoleon, Dschingis Khan oder Caesar? Andere Länder feiern ihren brutalen Anführer. Wir nicht.
[Update #1: Natürlich glaube ich nicht, dass alle Franzosen Napoleon feiern oder alle Italiener Caesar. Aber der Bezug ist ein ganz anderer. Das will ich herausstellen.]
(Ich bin übrigens nicht dafür, dass wir Hitler feiern. Aber die anderen Kollegen sind für mich ebenso wenig wert, gefeiert zu werden.)
Warum schämen sich andere Völker denn nicht alle mit uns Deutschen in Grund und Boden über deren eigene dunkle Vergangenheit?
Ich sehe verschiedene Faktoren:
- Die Deutschen scheinen sich, mehr als andere Völker, in einen Rausch begeben zu können. In den Rausch der eigenen Erhabenheit, aber auch in den Rausch der Selbstzerstörung
- Deutsche wollen, wenn sie erstmal etwas als wichtig erachten, dieses Wichtige perfekt machen, bis zur letzten Konsequenz
- Deutsche gehorchen ganz besonders gut. Sei es Gott, der Regierung oder der Masse gegenüber: wir wollen die Regeln kennen und uns an sie halten
- Seit dem zweiten Weltkrieg findet, angestoßen durch die USA, eine Umerziehung in Deutschland statt. Das Ziel (in meinen Worten) ist es, dass jegliche Regungen, die zum dritten Reich geführt haben, im Keim erstickt werden sollen. Die Werkzeuge: Zensur und anti-nationale bzw. anti-deutsche Narrative
- Durch das Medien- und Informationszeitalter ließ sich insbesondere der zweite Weltkrieg viel umfassender dokumentieren, als alle Kriege zuvor. Fakten, sowie Narrative, konnten im Nachhinein viel einfacher erstellt, verbreitet und/oder gelehrt werden
- Deutschland hat den letzten großen Krieg verloren
- Deutschland stand nach 1945 bei keinem großen Krieg am Ende auf der Seite der Gewinner, der Guten
Die Konsequenz: Todesscham. Kein Platz für Liebe.
Mir scheint, dass es heutzutage, wenn überhaupt, gestattet ist, auf seine Region oder Stadt stolz zu sein. Berliner sein ist cool, Deutscher sein nicht.
In Coaching und Persönlichkeitsentwicklung wird gerne davon gesprochen, wie wichtig es ist die eigenen Grenzen zu wahren. „Sich abgrenzen zu können“ wird klar als Qualität erkannt. „Über die eigenen Grenzen gehen“ ist strikt negativ behaftet.
Warum sehen wir so großen Wert in dem Schutz persönlicher Grenzen, aber scheren uns einen feuchten Kehricht über unsere nationalen Grenzen?
Die Deutschen und das Böse
Ich stelle jetzt mal eine richtig brutale Frage:
Sind Deutsche böse?
Ist da irgendwas Böses im Kern der deutschstämmigen Menschen?
Natürlich würde der Großteil aller Menschen sagen: nein.
Aber ist das Narrativ nicht so, dass von 1933 bis 1945 das pure Böse in Deutschland geherrscht hat?
Wenn man das so glaubt, muss man ja auch annehmen, dass es irgendwo herkommt. Dieses Böse.
Die populäre (von den USA vorgegebene) Erklärung, so wie ich sie begreife, ist folgende:
Nationalismus ist das Problem. Sozusagen die moderne Version von Stammesverhalten: Wie damals die Höhlenmenschen kommen wir in Gruppen zusammen und kloppen uns mit unserem Stamm gegen andere Stämme. Nur eben heutzutage mit Panzern, Gewehren und Drohnen.
Nationalisten stellen ihr eigenes Land über andere Länder. Sie wollen ihr eigenes Land stärken und andere Länder schwächen. Dadurch entsteht Konflikt mit anderen Völkern. Der Konflikt führt zu Krieg. Kriegt führt zu Tod (Und Milliarden-Umsätzen, aber das ist ein anderes Thema).
Also ist die logische Schlussfolgerung: Nationalismus muss ausgerottet werden, dann kommt es auch nie wieder zu einem Weltkrieg.
Das Problem mit Deutschland unter Hitler war eine extreme Form von Nationalismus (u.a., weil er auch noch die Frage der Rasse ins Spiel gebracht hat) und hat deshalb zu dem extremsten Krieg der Menschheitsgeschichte geführt.
Jedes Mittel ist recht, damit dies nie wieder geschieht.
(Wenn du die Geschichte anders erzählen würdest, schreib mir gerne einen Kommentar. Es interessiert mich wirklich! Und nebenbei: Es fühlt sich ganz schön waghalsig für mich an, hier öffentlich meine persönlichen Ansichten und Schlussfolgerungen zu teilen…)
Der Hass der Deutschen auf sich selbst
Dieser Erklärung folgend, könnte man ja meinen, dass das Problem irgendwo in der menschlichen DNA und der Kultur des jeweiligen Volkes liegt.
An die DNA kommt man nicht so leicht ran. Aber an die Kultur ohne Weiteres! Ist die Lösung womöglich doch ganz einfach eine Umerziehung?
Die USA so: „Wir löschen einfach alles in eurer Kultur aus, was euch zu Nazis gemacht hat. Vertraut uns da einfach, wir machen das schon.”
Deutschland so: „Ja, bitte, Mr. USA, sir! Was immer du sagst!“
Nun gut, leider ist das kein Witz. Es ist schließlich genauso passiert (und passiert heutzutage genauso weiter). Mit großem Erfolg für die Siegermächte des 20. Jahrhunderts. Und katastrophalen Folgen für Deutschland.
Aber.
ABER!
Einigen Deutschen scheint das nicht genug zu sein. Sie wollen nicht nur umerzogen werden, sie wollen sich selbst am liebsten ausrotten.
„Nie wieder Deutschland!“ wird dann geschrien.
Das Deutsche an sich ist der Feind.
Deutsche Geschichte. Deutsche Kultur. Deutsche Innovation. Deutscher Mythos.
Das ist pfui. Das gehört weg!
Und auch wenn nur eine Minderheit so radikal denkt, das Resultat ist das gleiche:
„Deutschland schafft sich ab.“
(Anmerkung: Mein Eindruck von Sarazzin ist, dass es ein ziemlich nüchterner Zahlentyp ist. Seine Bücher habe ich nicht gelesen.)
Der Fakt bleibt: Bei einer Geburtenrate von etwa 1,45 Kinder je Frau kann kein Volk überleben.
Und das wirklich Schockierende? Die allgemeine Meinung dazu ist sowas wie: Ja, hey, irgendwie blöd gelaufen, aber kann man ja auch nix machen, is‘ halt so. Die Zeiten ändern sich, blablabla…
Wir empören uns leidenschaftlich darüber, wie viel Tierarten pro Tag aussterben, aber unser eigenes Aussterben ist uns egal.
War das alles wirklich so?
Der Mainstream Narrativ in Kurzform:
Alles doof in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Böser Hitler nutzt das aus. Kommt an die Macht. Macht alle Deutschen auch böse. Gewinnt eine Weile und wird dann von Captain America und seinen Freunden besiegt. Das Ende.
Es ist mir nicht möglich die Geschichte, die uns erzählt wird, einfach so zu glauben.
Aus dem einfachen Grund, weil sie so stumpf ist, wie der Plot eines öden Hollywood-Schinkens: Mit dem Bösewicht und seinen Handlagern. Und den Guten, die am Ende natürlich gewinnen.
Und wer hat diese Art von Storytelling perfektioniert? Ach so, ja. Amerika, das Imperium.
Noch mehr Hollywood-Bösewichte gefällig? Bin Laden, Saddam und Putin lassen grüßen.
Und warum sind die USA nochmal in Vietnam eingeritten? Weil sie die Guten sind und den armen Vietnamesen Demokratie und Freiheit schenken wollten? Oder?
Das hat sicher nichts mit dem inhärenten Zwang des Imperiums zu tun, sich unendlich auszudehnen, seine Macht zu vergrößern und Rohstoffe zu kontrollieren.
(Ich bändige meine zynische Zunge jetzt wieder.)
Also ja, ich zweifele an, dass das alles genauso passiert ist, wie es berichtet, gelehrt und verbreitet wird…
Alarm!
Ich spüre eine geladene Sitten-Shotgun im Nacken.
Irgendwer, irgendwo hat den Verdacht, dass ich mich dem schlimmsten aller deutschen Verbrechen (implizit) schuldig mache: Dem Leugnen des Holocausts!
Okay, atmen.
Atmen.
Tief durchatmen.
Weiter geht’s.
Das ultimative Denkverbot in Deutschland (hier und in 17 weiteren europäischen Staaten strafbar): „Den Holocaust leugnen“.
(Das mich dieser Artikel sogar hierhin führt … Puh!)
Ich würde das Thema gerne auslassen, aber wie kann ich ernsthaft über meine Beziehung zu Deutschland sprechen, ohne den vermeintlich größten Schandfleck seiner Geschichte zumindest zu benennen?
Ich habe mich mit dem Thema Holocaust nie sonderlich eingehend beschäftigt. Ich weiß, dass in den Geschichtsbüchern geschrieben steht, dass „Nazi-Deutschland“ sechs Millionen Juden ermordet hat.
Ich weiß auch, dass es einige Menschen gibt, die überzeugt sind, dass das gar nicht so passiert ist bzw. anders.
Fakt ist: In einem freien Land, dass stolz ist auf sein Grundrecht auf Meinungsfreiheit, werden Menschen ihrer Freiheit beraubt, wenn sie die falsche Meinung haben. Ich finde das extrem beunruhigend.
Ich beobachte mich selber grade beim Schreiben. Alleine die Worte „Holocaust“ und „Leugnen“ in einem Satz niederzuschreiben, löst Angst in mir aus. Als hätte ich was Schlimmes getan. Ha! Ich bin erfolgreich gehirngewaschen worden! Ich habe eine automatische Reaktion auf etwas, von dem ich praktisch keine Ahnung habe. Beunruhigend!
Es ist mir auch ehrlich gesagt kackegal, um welches Thema es hier geht. Wenn mir irgendeine Person, Organisation oder Nation sagt: „Darüber darfst du nicht nachdenken!“, dann ist meine Reaktion: Fuck you! Ich mach mir meine eigenen Gedanken!
(Anmerkung: Ich schreibe zu diesem Zeitpunkt seit ca. 3 Wochen an diesem Artikel. Nicht durchgehend, aber eben immer wieder. Und seit Beginn „lebt“ der Artikel in mir – das ganze Thema wühlt mich auf! Es fühlt sich an, als stünde jemand vor mir und fragt: „Was denkst du denn wirklich? Und antworte jetzt bloß nicht vage!“ Die bevorstehende Veröffentlichung bereitet mir immer wieder ein flaues Gefühl im Magen. Meine Sorge ist, dass Freundschaften echten Schaden davontragen, sogar zerbrechen könnten. Und was ist, wenn meine Kunden diesen Artikel lesen? Verliere ich dann obendrein noch Geld? Möglich. Aber was ist die Alternative? Dass ich mich aus Angst vor möglichen Konsequenzen von vornerein selbst zensiere? Das kann es auch nicht sein. Ich riskiere lieber auf den Deckel zu kriegen und kann abends in den Spiegel schauen, als Konfrontation zu vermeiden und mich im Anschluss vor mir selbst zu schämen. „A principle is only a principle once it costs you something. “)
Was 1933 bis 1945 wirklich passiert ist
Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was genau passiert ist. Ich weiß nicht, wer Recht hat. Ich weiß nicht welchen Quellen ich trauen kann. Ich habe den starken Eindruck, dass jede Information über diesen Zeitabschnitt ideologisch aufgeladen ist. Weil wir Menschen, je nachdem was wir glauben, gar nicht anders können, als Beweise für unsere Annahmen zu suchen und zu finden.
[Update #1: Hier kam es im Gespräch mit einer Freundin zu einem sehr schwierigen, hitzigen Moment. Für sie bedeutet “Holocaustleugnung” zu sagen, dass damals nichts passiert sei und keinerlei Juden durch Nationalsozialisten ermordet wurden. Für mich spannt sich der Begriff vom vollständigen Leugnen bis hin zum leisesten Nachfragen, ob wirklich alles genauso passiert ist, wie es uns erzählt wird. Ich habe den Begriff kurz recherchiert. So weit ich es jetzt verstehe, dreht sich das Gesetz, sowohl um Leugnung, als auch um Billigung und Verhamlosung.
Für meine Freundin schien es so, dass ich durch meine Aussage “Ich weiß es nicht” die Möglichkeit einräume, dass rein gar nichts passiert sei; dass kein einziger Jude brutal ermordet wurde. Das glaube ich nicht. Ich zweifle allerdings sehr daran, ob die allgemeingültige Version der Geschehnisse genauso stimmt.]
Müsste ich wetten, würde ich sagen, dass viele Ländern, inklusive Deutschland, massiv Scheisse gebaut haben, um es vorsichtig auszudrücken. Aber ob Deutschland wirklich so viel schlimmer war, als alle anderen, da hege ich starke Zweifel.
Ich glaube, dass die Version der Geschichte, die wir kennen, von den Alliierten und vor allem den USA geschrieben wurde.
Und an manchen Stellen darf man dann eben nicht nachfragen, nicht zweifeln und nicht forschen. Da hat man als Verlierer die Klappe zu halten und zu Nicken!
Natürlich versteht sich die stärkste Militärmacht des Planeten auf der Seite des Guten. Und wenn sie kämpft, dann natürlich gegen die Bösen.
Wenn ich Weltmacht wäre, würde ich mich auch als Ritter des Guten verstehen.
Die Nation, wie der Einzelne: Jeder von uns sieht sich selbst als den Helden seiner eigenen Geschichte: Wir geben stets unser Bestes, meinen es immer gut und versuchen gerecht zu handeln.
Darum glaube ich auch nicht, dass die USA und die Menschen in Machtpositionen, die eigentlichen Bösewichte sind.
(Es gibt einige deutsche Stimmen, die sagen: „Nein, nein, nicht WIR sind die Bösen … DIE da drüben sind die wahren Bösen!“. Den Gedanken finde ich verständlich, aber auch zu simpel.)
Die USA sind die Helden der USA-Geschichte. In derselben Geschichte sind und müssen die Nazis (und später andere, z.B. die Taliban) die schlimmsten Bösewichte aller Zeiten sein. Ende aus, Micky Mouse.
Und wenn die USA, um das Böse zu bekämpfen, ein Volk kulturell kastrieren und zu Tode beschämen müssen, dann heiligt auch hier der Zweck die Mittel.
Zwischen Baum und Borke
Ich frage mich, wie entscheidend es heutzutage ist, was damals passiert ist?
Mit meiner Antwort werde ich jetzt vermutlich beide Lager anpissen:
- Wenn du alles, was dir vorgetischt wird, genauso glaubst, kannst du dich in die Ecke stellen, schämen und für immer deine Fresse halten.
- Wenn du was anderes glaubst und öffentlich darüber sprichst, kannst du es dir direkt bei den Spinnern bequem machen. Auf dem Weg dahin hängst du dann noch deine Reputation und deine Karriere an den Nagel und verabschiedest dich vom Großteil deiner Freunde
Beide Zustände sind kein bisschen erstrebenswert. Also was dann?
Der Schaden ist bereits angerichtet. Und was genau der Schaden ist, muss jeder selber definieren.
Klar ist: Das Deutsche ist am Arsch.
Nehme ich das hin oder ändere ich daran etwas?
Klarheit durch Finnland
2016, welches ich vorhin als das Jahr meines politischen Erwachens bezeichnete, besuchte ich zum ersten Mal Finnland – die Heimat meines Großvaters.
Mein Bezug zu Finnland war (wie der zum Deutschen) nicht stark, allerdings habe ich, wenn sich die Gelegenheit bat, immer gerne unterstrichen, dass ich „zu 75% deutsch und zu 25% finnisch“ bin. Und das mit einem gewissen Stolz!
Während meines Besuches verbrachte ich einen Tag in Tampere. Einer großen Kleinstadt, ca. eine Stunde nördlich von Helsinki.
An einer ganz bestimmten Stelle ist mir das Herz gebrochen: Der Anblick eines H&M-Geschäftes in der Innenstadt vom Tampere. Ich dachte, ganz naiv, Finnland wäre so ganz anders, als Deutschland. Aber in diesem Moment begann ich zu realisieren, dass die Menschen hier alle genauso angezogen sind, wie die Menschen in Deutschland. Die Gesichtszüge sind zwar anders, aber wenn man nicht genau hinschaut, weiß man gar nicht so ohne Weiteres in welcher europäischen „großen Kleinstadt“ man sich eigentlich befindet! Die gleichen verdammten Marken überall! Die gleichen Autos! Der gleiche Konsum! Das gleiche Smartphone-Zombie-Verhalten!
Was mir so weh tat: Ich wollte doch so gerne die Eigenheiten dieses ungewöhnlichen Landes erleben. Stattdessen bekam ich Einheitsbrei vorgesetzt. (Meine Abneigung gegenüber globalen Multi-Milliarden-Unternehmen wuchs drastisch!)
Mit dieser Anekdote möchte ich unterstreichen, dass es mir keineswegs darum geht, Deutschland über andere Länder zu stellen, aber eben auch nicht unter!
Es ist mir ein echtes Begehr, dass jedes Land (okay, die meisten Länder!) seine Eigenheiten behält, seine kulturellen Schätze erhält und sich selbst liebt.
(Mir fällt gerade auf, dass ich etwas ganz Ähnliches auch bei einzelnen Menschen schätze: Eigenartigkeit, Exzentrik, „Schrulligkeit“ finde ich, fast immer, klasse! Besonders, wenn sich einer dabei so richtig wohl in seiner Haut fühlt. Menschen, die rumlaufen und reden, wie alle anderen, finde ich fad. Länder, deren Identität verblasst, tun mir leid.)
Eine Beziehung zum Deutschen aufbauen
… ich habe mich mit dieser Überschrift selbst eingeschüchtert.
Wie baut man denn bitte zu seinem Volk und seinem Heimatland eine verlorene, vergessene und zum Teil nie dagewesen Beziehung auf?!
Und warum überhaupt den Aufwand betreiben?
Ich glaube, dass wir besonders in Deutschland den Wert einer gesunden Beziehung zu unserer Heimat kriminell unterschätzen. Stattdessen beschämen, beleidigen und verleumden wir diejenigen, die als stolze Deutsche erkennbar werden.
(„Stolzer Deutscher“, kannst du diese Worte lesen, ohne dich unwohl zu fühlen oder an das Wort „Nazi“ zu denken?)
Ich selbst bin auf gewisse Art wurzellos. Zu meiner Heimatstadt Hannover habe ich nahezu jeden Bezug verloren. Nur ein blasses Erinnern ist übrig. Zu Ulm, meiner „zweiten Heimat“, fühle ich eine stärkere Verbindung. Aber auch nachdem ich 15 Jahre lang (on and off) dort lebte, bin ich doch immer Gast geblieben. Ich bin kein Ulmer und kein Schwabe, aber trage die Stadt und die Menschen dennoch in meinem Herzen.
Zurzeit (Juni 2024) lebe ich zum dritten Mal in Berlin. Ich bin gerne hier. Das Schöne und das Schlimme an der Stadt hält sich für mich die Waage. Das Wichtigste für mich ist: hier sind meine Freunde. Aber ob ich mich jemals als Berliner fühlen werde? Hier tiefere Wurzeln schlage? Wahrscheinlich nicht. Womöglich bleibe ich für immer Gast, wo auch immer ich bin.
In längst vergangenen Tagen
Warum beharre ich denn nun darauf, dass ein Gefühl der Verbundenheit mit der eigenen Heimat so wichtig ist? Trotz meiner eigenen Wurzellosigkeit – oder vielleicht gerade deswegen?
Ich las vor Kurzem ein Buch („Das große Heimweh“). Veröffentlicht im Jahre 1914. Geschrieben vor den Weltkriegen. Vor dem Fall und der Beschämung des Deutschen.
Der Protagonist ist ein deutscher Geschichtsforscher, der mit einer flammenden Liebe für Deutschland durch die USA reist, um dort die deutschstämmigen Amerikaner zu Kraft und Einigkeit zu verhelfen.
Das Buch wirkte zunächst, durch meine modernen Augen, befremdlich. Es war ständig von „Deutschtum“ die Rede. Was soll das denn sein? Dachte ich mir. Auch die schamlose Liebe für Deutschland, die durch die Seiten auf mich eindrang, konnte ich Teils schwer verdauen. (Und ich dachte, dass ich mich weitestgehend von der Scham-Propaganda befreit hätte. Denkste!)
Nichtsdestotrotz konnte ich das Buch nicht einfach als altbacken abtun und weglegen. Es berührte etwas in mir. Etwas, dass man bis heute bei vielen anderen Nationen und Völkern spüren und erleben kann: Die Liebe für die eigene Kultur, die eigene Geschichte, den eigenen Mythos.
Das Buch ist schlichtweg un-be-schämt.
Und das Wunderbare: Es ist kein Stück anti. Andere Völker werden nicht schlecht gemacht. Ich wiederhole mich gerne: Das Deutsche wird nicht über andere gestellt. Aber eben auch nicht unter!
Der Held des Buches liebt sein Land.
Wie gerne würde ich das selbe sagen: Ich liebe mein Land!
Aber ich kann es nicht. Das Land, welches er liebt, existiert nicht mehr. Nur ein geschwächter Geist …
Im Herzen deutsch
Es gibt Stimmen, die sagen Ländergrenzen seien nur imaginäre Linien auf einer Landkarte. Es sei Zufall, wo du geboren bist, sagen sie. „Wie kannst du stolz sein auf etwas, worauf du keinen Einfluss hattest?“ fragen sie.
Diese Menschen tun mir leid.
Ich glaube nicht an Wahllosigkeit. An einen Zufall der Existenz. Ich glaube, dass kein Mensch austauschbar ist. Dass jede Seele an dem für sie richtigen Ort und Zeit inkarniert. Und dass jedes Menschenkind ein Seelenbild trägt, welches die Lebensrichtung weist.
Ich glaube, dass auch das Deutsche seinen Ursprung auf seelischer Ebene hat. Und wir Deutschen (wie jedes andere Volk) einer Seelenfamilie angehören, welche uns verbindet. Es ist meine Verbindung zu etwas Größerem als mir selbst, zu etwas Überpersönlichen. Wo Geschichte, Kultur, Sprache und Wesensart mit mir geteilt wird.
Meine Herkunft ist sattelfest und solide, wohingegen mein persönlicher Lebensweg ewig wankt und sich endlos windet.
Warum bloß suche ich dann immer wieder Halt in meinem stets wankenden Selbst? Und nicht in dem viel Größeren, Älteren, Stärkeren?
Die Wurzeln des Wurzellosen
Ich bin kein Ulmer.
Kein Hannoveraner.
Auch kein Berliner.
Weltbürger schon gar nicht.
Und will es auch nicht sein.
Deutscher bin ich.
Und froh darüber.
Aufrichtig,
Jakob
1 Kommentar
David
Mein lieber Jakob.
Vielen Dank, dass Du Dich an dieses wirklich ‚heiße‘ Eisen heran wagst.
Ich teile generell viele Deiner Eindrücke, Fragen und Herausforderungen.
Ganz spezifisch möchte ich das hierzulande herrschende Forschungsverbot zum Holocaust herausstellen, das mich extrem stutzig macht.
Wo kommt das her?
Welchen Zweck erfüllt es wirklich?
In sehr vielen anderen Ländern (nicht nur im Iran) gibt es Universitäts-Professoren, die sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt und entsprechende Texte veröffentlicht haben.
An diese Texte kommen wir hier natürlich nicht so leicht ran und können womöglich im Knast landen, wenn wir sie uns doch irgendwie beschaffen.
Äußerst bemerkenswürdig, sage ich.
Ich habe außerdem schon an eigenem Leib erfahren, wie die Presse hierzulande die Nazi-Keule nutzt, um politische Bewegungen zu torpedieren.
Ich war 2014 regelmäßig auf den Friedens-Demos, die mein lieber Freund Lars auf Grund der damals schon beginnenden (bzw. endlich auch im Mainstream ankommenden) Ukraine-Krise ins Leben gerufen hat.
Ich kannte Lars damals schon seit einigen Jahren und wusste deswegen, dass er das genaue Gegenteil eines Nazis ist.
Von mir selber weiß ich das übrigens schon seit meinem 14. Lebensjahr.
Lars erwähnte dann in einem Interview, dass die einzige Institution, die von Kriegen wirklich profitiert, wahrscheinlich die ‚Federal Reserve‘ der USA ist, da sie ja Geld an Staaten verleiht – das diese brauchen um Krieg zu führen – und es dann mit Zinsen zurückfordert.
Die Presse schnappte das auf und verkündete sofort, dieser ‚strukturelle Antisemitismus‘ wäre ein sicheres Kennzeichen der Nazis.
Dabei hatte Lars in dem Interview nicht mal erwähnt, dass es sich bei der ‚FED‘ um eine private Institution (also auch noch Etikettenschwindel par excellence) handelt, deren Besitzer nun mal faktisch Juden sind.
Die Teilnehmerzahl der Demos, die sich in den Wochen davor rasant gesteigert hatte, ging daraufhin jedenfalls abrupt zurück.
„Wenn es mich in den Augen der ‚Spiegel‘-Leser zum Nazi macht, für den Frieden auf die Straße zu gehen, dann ist das eben so.“ war damals meine Reaktion.
Seitdem interessiere ich mich übrigens sehr viel mehr als vorher für Dinge, die als von der Presse als Nazis abgestempelte Menschen von sich geben.
Und finde das sehr ähnliche Vorgehen unserer Regierung in der Corona-Zeit ebenfalls äußerst interessant.
Wer hinterfragt, ist Nazi.
Als Letztes möchte ich noch meinen Vater – Jahrgang 1939 – erwähnen, der sein Deutschsein – und damit eben einen ganz entscheidenden Teil seines Seins – zutiefst verachtet.
„Die Dresdener Zivilisten haben es verdient, zu Tode gebombt worden zu sein!“ war eine Aussage von ihm, die mich damals schon zutiefst erschüttert hat, obwohl ich zu dem Zeitpunkt dieser Aussage noch gar nicht um die genauen historischen Gegebenheiten wusste.
Ich könnte noch sehr viel mehr schreiben, werde an dieser Stelle jedoch schließen.
Das Thema bewegt mich offensichtlich sehr.
Noch mal Danke, dass Du es auf den Tisch bringst.
Meine große Hoffnung ist, dass wir als Deutsche es schaffen, einen gemäßigten, offenen Diskurs darüber zu führen, wie wir hierzulande wirklich friedlich miteinander – und mit allen zu uns gekommenen Menschen – leben können.
Und dass wir es schaffen, von diesem Selbsthass-Karussel abzusteigen und unserem Deutschsein wieder mit mehr Liebe zu begegnen.